Von unserem Mitarbeiter Johannes
Seifert
Zu einem unterhaltsamen
Abend im Kongregationssaal wurde das Konzert
der Windrose unter der engagierten Leitung
von Werner Lecheler Unter dem gewählten
Motto: "Frühlingsgefühle"
sangen die Mitglieder des bekannten Laienchores
leicht, freudig und engagiert. Besonderer
Höhepunkt waren die Soloparts von Brigitte
Rockinger am Flügel. Sie konnte vor
allem bei Frederic Chopins "Scherzo
b-moll, op.31" technische Brillanz
und Virtuosität zeigen.
Abwechslungsreich
war die Programmfolge, die mit Franz Schuberts
"Deutsche Tänze" in einer
Bearbeitung von Carl Flintner eingeleitet
wurde. In den Liedern des Wiener Komponisten
kommt ein Freiheitsideal - damit war Schubert
seiner Zeit voraus - zum Vorschein, das
die Windrose gelungen vermitteln konnte.
So wurde das Publikum in unterschiedliche
Gemütsstimmungen versetzt und lies
sich gerne mitnehmen in ein "Sehnen,
Jubilieren, Warten oder Verliebtsein. Konträr
und modern wirkte "Swing Mr. Schumann",
nach Albrecht Rosenstengel. Hier sprang
der Funke über.Vor
allem durch die Youngsters Simon und David
Lecheler, die den Chorgesang der Windrose
mit Percussionsinstrumenten unterstützten..
Viel Freude Eine humorvolle
Komposition ist "Insalata Italiana",
nach Richard Genee. Instruiert über
dynamische Zeichensetzungen, musikalische
Inszenierung und Form wurde hier eine Opernszene
gekonnt parodiert, was Akteuren und Publikum
gleichermaßen viel Freude bereitete.
Besonders "heiter" und dominant
setzten sich dabei die Solisten Evelyn Mayer
( Sopran), Rüdiger Haug und Walter
Schmied ( Tenor) sowie Klaus Weigl ( Bass
) in Szene.
Musikalischer Höhepunkt
Unterbrochen wurden
die Chorsätze von Brigitte Rockinger,
Klavier, durch Erik Saties "Gymnopedie
Nr.1 . Dieses Klavierwerk zählt zu
den bekannten des eigentümlichen französischen
Komponisten. Während der Phrasen, die
sich an Tänze aus Sparta ( Griechenland
) anlehnen, "malte" die aus Rain
am Lech stammende Pianistin ein "einfühlsam
melancholisches Bild" und konnte treffend
die eigentümlich - aber gerade deshalb
so interessant wirkenden - Melodien darstellen.
Brigitte Rockinger ist in Neuburg bekannt.
Die Gerhard - Oppitz - Schülerin, die
heute in München wirkt, ist seit dem
16. Lebensjahr überaus erfolgreich.
Dies konnte sie auch im Kongregationssaal
vor allem bei Frederic Chopins "Scherzo
in b - moll" unter Beweis stellen.
Virtuos spielte die Münchner Hochschulabsolventin
unterschiedliche Tempi und meisterte die
technischen Ansprüche dieses Stückes
nahezu leicht und souverän. Unbestritten wurden beide
Stücke zu einem musikalischen Höhepunkt
des Konzertes.
Farbenfrohe Frühlingsgefühle
Sie wurde oftmals
schon besungen und auf unterschiedliche
Art und Weise dargestellt. Die Rede ist
von der "Vogelhochzeit" nach Dieter
Wellmann . In Variationen wird bei diesem
gut 30 Minuten dauernden "Hochzeitsgesang"
versucht, musikalische Stilformen, die sich
an große Komponisten anlehnen, darzubieten.
Flexibilität und Einfühlungsvermögen
des Chores sind stets gefordert. Dazu mischten sich - so kennt
man die Windrose - immer auch farbenfrohe
und mehrstimmige "Frühlingsgefühle"
in den Reigen der Liedkantaten, die für
Heiterkeit und spontanen Applaus bei den
Besuchern sorgten. Ein von der Reaktion
des Publikums unbeeindruckter und konzentriert
agierender Werner Lecheler führte die
bunt gekleideten Sängerinnen und Sänger
durch die gleichermaßen fröhlich
und melancholisch wirkenden Liedsätze.
Gesangliche Hürden
forderten ihren Tribut.
Die Windrose wurde
an die Grenzen ihres doch beachtlichen Könnens
geführt. Brigitte Rockinger ( Flügel)
Elisabeth Mertl und Gerti Lecheler ( Flöte
) sowie Reinhard Lecheler ( Kontrabass )
ergänzten die mehrstimmigen A-capella-
Gesänge und trafen den Charakter doch
sehr treffend. Mit dem Schlusschor "Alles
geht einmal vorbei, auch das schönste
Chorgeschrei", verabschiedete sich
eine gut gestimmte "Windrose".
Ein erfreutes Publikum - es hätten
durchaus noch mehr Konzertbesucher sein
können - bedankte sich mit viel Applaus
für einen unterhaltsamen Abend.
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